Südtirol ...
So, hier nun mein Beitrag zu unser herrlichen Südtiroltour mit den Buggys:
Als erstes mal vielen Dank an alle, und ganz besonders an Schrauber, der uns ja „ein kleines Stück“ begleiten wollte… er hat uns mit seinem Ka(n)dylac meist den Weg freigeräumt und uns über wunderschöne Strecken geführt. Falls mal jemand eine Karte von Südtirol braucht, nehmt den Schrauber mit, der kennt diese Gegend besser als jede Landkarte!
Nun zur Tour:
Von mir zuhause gings noch im Dunkeln (ausgerechnet am Vortag war mir eine Glühbirne durchgebrannt und musste so das erste Stück „einäugig“ fahren, ging aber ganz gut!)bis Eberbach im Odenwald, dort warteten Jean-Luc und Gerhard. Ab hier gings zusammen weiter mit nem kurzen Zwischenstop bei nem Buggy-Freund von Jean-Luc(wo ich auch ne Ersatzbirne bekam, gut für die Heimfahrt in der Nacht!), über Neckarsulm, durch viele Dörfer bis zum Schrauber in Süßen, dort noch kurze Worte mit Taktak gewechselt, als er eintraf und schon gings weiter in Richtung Allgäu.
Über Kempten, Oberjochpass, Schattwald ins Tannheimertal, dann ins Lechtal und über das Hahntennjoch, den ersten Hochgebirgspass über 2000m, wieder hinunter nach Imst und anschließend ins Ötztal, wo wir beim „Stecher“ ein Nachtquartier fanden, da es für das ab 20:00 gesperrte Timmelsjoch nach Italien leider schon zu spät war.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gings dann bei sooo kleinen Temperaturen aber herrlichem Wetter über das Mout-pflichtige Timmelsjoch (die haben ohne Diskussion den Motorradpreis für uns verlangt, nicht das das viel ausmacht, aber immerhin…)nach Italien.
Am höchsten Punkt dann Gerhards gerissenen Gaszug wieder geflickt, hinunter nach St. Leonardo im Passeiertal und gleich wieder weiter über den Jaufenpass nach Sterzing zum Pizzaessen!
Jean-Luc entschied sich dann in Richtung Brenner den Heimweg anzutreten und wir restlichen 3 fuhren bei herrlichem Wetter weiter bis Brixen und quer über die Berge, das Würzjoch bis St.Martino im Gadertal und dann ins Badia Richtung Sella-Gruppe, dem wohl spektakulärsten Dolomitengebiet bis Corvara, Colfosco. Dort fanden wir unser Quartier für die nächsten 2 Nächte dank Georgs Tip, …der war ja immernoch dabei, wollte der nicht nach ein paar „Stunden“ Begleitfahrt wieder umdrehen????
Am nächsten Morgen war hier noch herrliches Wetter, das sich aber gegen Süden nach Belluno zu etwas zuzog. Nass wurden wir zwar nie, aber die Straße am Duranpass war nass, was auch Gerhard merkte
Wir starteten mit der Sella-Umrundung von Corvara aus gegen den Uhrzeigersinn unsere Pässefahrt über Grödner Joch, Sella-Pass, Pass Pordoi, Campolungo, Falzarego bis Cortina D’Ampezzo und weiter über Passo Giau, Staulanza, Chiesa, Passo Duran bis Agordo zum kurzen Capuchino.
Dann wieder zurück über Agordino, Alleghe, Sottogudaschlucht, Fedaia-Pass (der kam mir und meinem Taurus am steilsten vor, lag aber vielleicht auch nur an der endlos langen Geraden, bei den anderen kurvenreicheren Pässen musste man eh immer langsam um die engen Kehren, da fiel es vielleicht weniger auf?!) unter dem Marmolada-Gletscher am Fedaia-Stausee entlang und die halbe Sella-Runde wieder zurück nach Colfosco.
Am nächsten Tag war wieder herrlich blauer Himmel, eigentlich noch mal ne Pässe-Runde weiter nach Italien rein geplant und Richtung Österreich dann zum letzten Übernachten, aber Gerhard hatte Heimweh :-)hs
, also gings Richtung Heimat durch das Abtei bis Bruneck, dort mussten die anderen beiden mal wieder auf mich warten bis ich mich mit Schnaps und Mitbringsel für meinen Kleinen eingedeckt hatte.
Dann über Sciaves und Sterzing die alte Brennerstraße bis Insbruck, über Telfs und den Fernpass als Abschlusspass nach Reutte und Nesselwang, wo uns Schrauber endlich :-)hs :-(tr verließ und über die Autobahn mit seinem Dampfhammer heimfuhr.
Gerhard und ich fuhren über Kempten, Leutkirch, Biberach, Ehingen, Münsingen die schwäbische Barockstraße weiter. So 50Km vor Stuttgart dann Regen und ab Stuttgart auch noch Dunkelheit dazu
aber mit „Augen zu und durch“ haben wirs alle heil wieder nach Hause geschafft! Ohne größere Panne und ohne Verluste :-) Nochmals herrzlichen Dank an alle anderen für die schönen Tage und die super Tour.
Ich hab so viele schöne Fotos, weiß gar nicht welche ich hier einstellen soll (und Gerhard hat noch 10mal mehr gemacht!).
Hätte vielleicht einen Webevertrag mit Janneman aushandeln sollen, denn da sind ein paar sehr schöne Taurusbilder dabei!...:-)hs Tausche Ersatzteile gegen Fotos!
Und für alle die es nun noch interessiert wie die Buggys liefen, hier noch etwas zu diesem Thema aus Sicht eines Nicht-Experten, wen also hier etwas stören sollte, der liest drüber weg…:
Leider war mein Taurus der schwächste bzw. vom Gewichts-/Leistungsverhältnis der schlechteste in der Runde. Die Vario-Buggys sind im Gebirge auf jeden Fall deutlich im Vorteil weil diese stets einen günstigen Drehzahlbereich finden, die Schalterei am Taurus ist hier sicher nicht das optimale, denn meist reicht die Drehzahl und Kraft nicht für den höheren Gang, aber der niedrigere fordert dem Motor unschönes hochdrehen. Ich musste auch vor den engen Kurven bergauf schon bremsen, damit die Geschwindigkeit schon für nen Drehzahlbereich zum Zurückschalten passte…also leider hier langsamer als alle anderen, wobei im günstigen Drehzahlbereich natürlich genug Kraft für die Berge da war. Ich kann nur jedem Taurus-Fahrer raten nicht zu versuchen den anderen nachzuheizen, die warten schon beim nächsten Fotostop! Besser ist, sein eigenes Tempo zu fahren ohne ständig durch Schalten im Getriebe herumzurühren und unnötig den Motor zu quälen, so fährt man eben gleichmäßige 60Km/h im 4.Gang oder wenns ganz steil wird 40Km/h im 3. Das schont Fahrer und Fahrzeug! Der Motor selbst läuft klasse, Fahrspaß grenzenlos, wenns nicht zu steil ist oder wieder bergab geht kann man es ganz schön laufen lassen, und die original Ackerprofil-Reifen sind wirklich gut, nicht mal bei Regennässe ein stärkeres Rutschen als die anderen mit Straßenreifen, wirklich überraschend! Ein Differential hab ich selbst bei den 1000 engen Kurven nicht vermisst, und Muskelkater vom Lenken bekommt man auch nicht, das geht mit 2 Fingern!
Super ist das große Tankvolumen, da kommt man sehr weit, allerdings musste ich die Tankstops der anderen zum Auffüllen von Öl nutzen, denn der Motor (soweit ich sehe aber nichts am Zylinder, nur Gehäuse), die Kardanwellendichtungen und die Simmerringe am Hilfsgetriebe siffen ganz schön (hab nen Liter Öl gebraucht). Spritverbrauch lag stets zwischen 6-6,5 Liter.
Ich war also sehr mit meiner Serienkiste zufrieden, hab so viel gehört über die nicht vorhandene Zuverlässigkeit von Buggys, bevor ich diesen kaufte! Also in den Taurus kann man sich reinsetzen und losfahren, mit Glück auch sehr sehr lange Strecken, ohne selbst erst einmal größere Umbaumaßnahmen vornehmen zu müssen. Sicher gibt es da auch Probleme, aber wenn man nicht DER Schrauberfachmann ist und trotzdem Buggyfahren möchte, dann gibt es in dieser Preisklasse /Größenklasse sicher keine Alternativen im Moment, auch wenn das manche nicht gerne hören.
Übrigens bekamen meine Schuhe auf der Heimfahrt im strömenden Regen nicht einen einzigen Tropfen Wasser ab, dank der Frontverkleidung, klasse!
Alles in allem war mein Buggy niemals eine Verkehrsbehinderung, selbst die steilsten Pässe hoch waren ab und zu normale PKWs im Weg und bergab war auch das Überholen möglich!
Zum Adly von Jean-Luc: Der hat seine Leistung nun ja schon zur Genüge unter Beweis gestellt, für mich faszinierend! Aber mit diesem kräftigen Motor und geringem Gewicht eben ein optimales Renngerät mit hoher Zuverlässigkeit, aber eben Eigenbau!
Gerhards PGO: Sehr kräftiger Motor (hätte allerdings gedacht, dass er noch stärker wäre, mit diesen Leistungsdaten), geringer Spritverbrauch durch die Einspritzung, ein echtes Heizergerät, auch zum Überholen von PKWs an Steigungen noch kräftig genug. Einige überholte oder nachfahrende Fahrer werden aber wohl heute noch mit kreidebleichem Gesicht dort oben am Straßenrand stehen, weil sie die Kurvenfahrt auf stets 3 Rädern durch die Starrachse mit Schrecken beobachteten
Georgs Ka(n)dilac (;->):
@Andrian, der ja schon ne Weile mit dem liebäugelt: Also mich hat dieses Schlachtschiff überzeugt, wer den Platz dafür hat und einen Maxi-Buggy möchte, also im Prinzip ein PKW ohne Karosserie, dem kann ich diesen nur empfehlen, außer einem undichten Kühlerdeckel und der etwas schweren Lenkung scheint hier alles recht gut verarbeitet. Kraft genug und mit Georgs Fahrkönnen ein echter Rennwagen, der Schrauber hat die Porsche clubs nur aus Rücksicht vorbeigelassen… :-)hs
Ist halt sehr groß und gewinnt keinen Esthetik-Preis, aber die zuverlässige Technik hat er auf jeden Fall beweisen können, also von mir ein Plus!
Zusammenfassend also eine verlorene Auspuffhalterungsschraube, ein gerissener Gaszug, eine Dose Bremsflüssigkeit, eine Glühbirne, 1,5 Liter Motorenöl, 2 Liter Kühlwasser……das wars an Deffekten und Materialverbrauch! Auf insgesamt über 6000 Buggy-Kilometer und bestimmt 4 x 20.000 Höhenmetern in extremen Bedingungen, Temperaturunterschieden, dünner Luft, steilsten Passagen, die Motor, Fahrwerk und Bremsen schon stark strapazierten!
Wer wagt es hier noch von „unzuverlässigen“ Buggys zu reden? Super Tour, danke nochmals an alle und vor allem auch an die Buggys!
Gruß
Stephan
Bilder kommen gleich...