Bericht zum S Führerschein

Joachim

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Buggy
einige schon gehabt.
(Original hier http://www.main-spitze.de/region/objekt_r.php3?artikel_id=1776896)



Keine Nachfrage nach S-Führerschein
Fahrlehrer verweigert Ausbildung 16-Jähriger aus Sicherheitsgründen / "Sehr unfallträchtig"

Vom 04.02.2005


Die zum 1. Februar geschaffene Möglichkeit, dass schon 16-Jährige spezielle Autos fahren können, stößt in Rüsselsheim bislang nicht auf Interesse - und auch nicht auf Begeisterung bei den Fahrlehrern.
Von unserem

Redaktionsmitglied

Ralf Schuster

Das ergab eine Umfrage der "Main-Spitze" in einigen Fahrschulen. Besonders drastisch zeigte sich Wolfgang Petry, der die Ausbildung in der neuen S-Führerscheinklasse gar nicht übernehmen will: "Ich mache das nicht". Seine Begründung: "Das ist von der Sicherheit her nicht zu vertreten gegenüber den jungen Menschen".

Auch ADAC und TÜV hatten schon vor dem Unfallrisiko der bis zu 45 Stundenkilometer schnellen Mini-Autos und "Quads" gewarnt, letzteres ist eine Art vierrädriges Motorrad. Crash-Tests mit den Leichtkraftfahrzeugen hätten verheerende Folgen gehabt, heißt es.

Frank Ockstadt, Fahrlehrer in Rüsselsheim, sieht in den langsamen Fahrzeugen für 16-Jährige eher ein "großes Hindernis". Jugendliche hielten wohl eher die "Quads" für interessant, obwohl sie relativ teuer sind: Sie kosten um die 4000 Euro. Ockstadt hat ein solches Gefährt selbst schon getestet, bezeichnet es als "sehr unfallträchtig". Die "richtigen" Autos der kleinen S-Klasse sind vom Preis her noch weit abstoßender: Für sie sind rund 11 000 Euro zu berappen. Der Fahrlehrer, der von beiden Fortbewegungsmitteln wenig hält, hat ohnehin bisher "null Nachfrage". Ausbilden würde er nur, wenn jemand ein eigenes Fahrzeug schon hat und mitbringt.

Auch bei Rudi Müller gab es bislang keinerlei Nachfrage nach dem S-Führerschein. Der Fahrlehrer ist skeptisch, ob die teuren Anschaffungen für 16-Jährige in der heutigen Zeit attraktiv sind. Er würde eher den normalen Führerschein schon ab 17 favorisieren, eventuell mit Tempo-Limit. Das sei in anderen Ländern ja auch möglich. Müller hat mit einem Kollegen schon abgesprochen, dass er sich von diesem ein "Quad" ausleihen könnte, wenn jemand bei ihm den Führerschein für 16-Jährige machen wollte. Der Kollege hat das Gefährt privat für seinen Enkel gekauft.

Spezielle Fahrschulausstattung ist ohnehin nicht nötig: Die Praxis-Stunden werden wie beim Motorrad erledigt: Der Fahrlehrer fährt mit Funkverbindung hinterher. Die offiziellen Schulungsunterlagen für die neue Lizenz haben die Fahrlehrer bereits erhalten: Es gibt 14 Stunden Theorie und rund 15 Stunden Praxis, allerdings ohne die beim normalen Auto erforderlichen Sonderfahrten.

Vor einer weiteren Ausweitung seines schon großen Fuhrparks - drei Motorräder, drei Autos, LKW und Bus - scheut sich auch der Rüsselsheimer Fahrlehrer Josef Steinbrecher. Von den Spezialfahrzeugen für die 16-jährigen Verkehrsteilnehmer hält er sowieso wenig und hat deshalb auch bislang keine Ausbildung geplant, zumal die bisher nicht erforderlich ist: "Es gibt keine Nachfrage und nichts".
 
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